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28.05.2000 Bochum hat es wieder geschafft
Langweilig ist es wohl in Bochum seit 1971 nicht gewesen, denn nachdem der VfL zehn Jahre in der ersten Liga mitgespielt hat, musste man 1993 wieder in die 2. Bundesliga zurückkehren. Die "Unabsteigbaren" hatte es erwischt und die Jahre, die nun folgten, machen einer Rummelattraktion alle Ehre: Schon 1994 stiegen die Bochumer direkt wieder ins Oberhaus auf, nur um gleich danach wieder abzusteigen. 1996 folgte der erneute Aufstieg und 1999 verabschiedeten sich die Mannen "tief im Westen" erneut in die Zweitklassigkeit.
Optimismus
Nach dem vorletzten Spieltag der Saison 1999/2000 steht fest, dass der VfL Bochum auf dem Liga-Fahrstuhl den Knopf nach oben gedrückt hatte; wieder einmal werden sie in der Bundesliga mitspielen. Nun hoffen natürlich alle, dass niemand mehr den Abwärts-Knopf berührt und das Etikett "Unabsteigbar" wieder am Namen VfL Bochum angebracht werden kann.
Werner Altegoer, Präsident des Revierklubs jedenfalls befindet diesen Aufstieg als den wichtigsten, den Bochum bislang geschafft hat und das nicht nur, weil natürlich der aktuellste Aufstieg einer Mannschaft naturgemäß der wichtigste zu sein hat: "Dieser Aufstieg ist vor dem Hintergrund der fortschreitenden Kommerzialisierung im Fußball der wohl wichtigste."
Nicht nur vor dem Hintergrund, den VfL-Manager in Zahlen faßte: "An diesem Spiel hingen 290 Millionen Mark", nämlich das Geld, das die Bundesliga für jeden aufgestiegenen Verein etwa ausschüttet.
Haarscharf
Schaut man ein wenig zurück zum Anfang der Saison, dann sieht man, dass Bochum nicht nur fast den Aufstieg verspielt hätte, sondern sogar in Gefahr war, den Zweitligaplatz zu verlieren. Allen voran haben vor allem die Fans deutlich durch Abwesenheit gezeigt, was sie von einer solchen Mannschaft in der dritten Liga halten würden.
Hoffnungsvoll waren sie in die Saison gestartet, doch schon der vierte Spieltag brachte den Niedergang in Fahrt: mit 2:3 verlor man daheim gegen den jetzigen Mitaufsteiger 1. FC Köln. Was folgte, waren fünf Spiele ohne Sieg bei nur einem Unentschieden. Der Tiefpunkt war erreicht, als man mit 2:6 gegen Tennis Borussia zu Hause verlor. Daraufhin wurde Trainer Ernst Middendorp entlassen und der Trainer der Amateurmannschaft, Bernard Dietz, trat die vorübergehende Nachfolge an, wurde jedoch bald darauf von Ralf Zumdick abgelöst. Nach dem 25.10.1999, dem Spiel gegen TeBe verließen die Bochumer nur noch viermal den Platz als Verlierer. Eine seltene, eine schöne Wendung für die ewige "graue Maus".
Bloß nicht überschnappen
Geplant wird jetzt für die erste Liga, doch die Verantwortlichen wollen weiterhin vor allem auf die eigene Nachwuchsschmiede setzen und nur mäßig in fremden Revieren jagen: Paul Freier, aus der eigenen Amateurmannschaft kommend, erhielt bereits einen Vier-Jahres-Vertrag. Zoran Mamic war 1998 ablösefrei zu Bayer Leverkusen gegangen und kehrt nun zurück; allerdings kostet er jetzt etwa eine Million Mark.
Ganz verzichten will man dann aber doch nicht auf Verstärkungen von außerhalb: Ante Covic wechselt ebenso wie Sergej Mandreko ablösefrei von Berlins Hertha nach Bochum. Ebenso wie die Vorgenannten erhält auch der kroatische Nationalspieler Damir Milinovic einen Vier-Jahres-Vertrag.
Klare Marschroute
Die Richtung ist klar: Nicht wieder absteigen. Dieses Ziel formuliert Werner Altegoer aber etwas optimistischer: "Wir werden sicher nicht soviel wie die Nachbarn investieren. Aber wir werden uns so verstärken, dass wir mehr erreichen können als den Klassenerhalt."
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Autor: Ingo Neumann |
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